Ende Mai 2011 kam ich in die Schweiz. Die Zeit im Heimatland Deutschland war irgendwie abgelaufen. Ich kam auf Einladung. Einige Monate zuvor hatte mich Gerold gefragt, ob ich mir vorstellen könnte, bei ihm in der Firma zu arbeiten. Daheim ging inzwischen die gesamte Bekanntschaft auseinander, jeder und jede suchte sich neue Jobs im Irgendwo. Also: warum nicht ich auch!
So packte ich meine Sachen, kündigte den vergleichsweise guten Job im Öffentlichen Dienst und siedelte in die Schweiz, nach Bern, über. Um es kurz zu machen: Mit Gerold arbeitete ich viele Jahre zusammen, doch mehr und mehr zeigten sich auch die Probleme. Schliesslich führte alles das dazu, dass wir uns beruflich trennten, nie aber die persönliche Verbindung ganz abbrechen liessen. Schliesslich kam im Jahr 2019 mein eigener Ausstieg aus der Firma und für uns beide tat sich jeweils eine eigene «Grüne Wiese» auf.
Bei Gerold hiess das neben dem Reisen in der ganzen Welt das Verfassen eines Buches – ein lange gehegter Wunsch. Aber auf «gut Deutsch» ging das bei ihm nicht. Er brauchte Unterstützung. Der Vermittlung eines gemeinsamen Freundes ist es zu verdanken, dass wir uns Ende Oktober 2019 zusammensetzten, um ein mögliches gemeinsames Projekt zu besprechen. Ich bekam zum allerersten Mal detailliert Einblick in die Gedankenwelt eines, wie ich meinte, nahen Bekannten. Doch wie sollte aus so einem bunten Strauss von Ideen, Gedanken, Erlebnissen, Analogien ein Buch entstehen?
Wir beschlossen also, das Ganze Schritt für Schritt aufzugleisen, was auf meiner Seite zunächst einmal die Erstellung einer Offerte bedeutete. Aber Verträge haben wir schon immer mit Handschlag besiegelt und so war es auch hier und das Papier diente nur der Dokumentation gegenüber Dritten (zum Beispiel dem Staat, dem ich eine selbständige Tätigkeit mit verschiedenen Kunden nachweisen musste).
Gerold hat mir alle – wirklich alle – bereits aufgeschriebenen Texte bereitgestellt. Vom scheinbar Banalen bis hin zu sehr persönlichen Berichten und Reflexionen. Das war viel zu viel für ein Werk von geplant 300 Seiten. Und auch zum Teil nicht angemessen, wie ich fand.
Der erste wesentliche Schritt bestand also darin, dass ich Gerold einen Vorschlag für eine Buchstruktur gemacht habe. Zunächst sollte es 16 Kapitel in jeweils 4 Abteilungen geben, später wurden daraus 4 Kapitel. Die Zahl «4» spielt auch in dem Buch selbst eine wichtige Rolle.
Dann bekam der Autor von mir den Auftrag, loszuschreiben. Vorhandenes wiederverwenden, Neues entwerfen, einen zusammenhängenden Text erstellen. Und der Autor erstellte! Tag und teilweise auch Nachts war Gerold am Schreiben und sandte mir die Produkte seiner Arbeit. Meine Aufgabe bestand darin, das Geschriebene natürlich zu lesen und auf Verständlichkeit und Zusammenhang hin zu überprüfen. Ausserdem sollte der künftige Leser stets neugierig bleiben und aus der Mischung von Biografie und Erkenntnissen aus Küche und Finanzwelt seine eigenen Schlüsse zu ziehen.
(Insofern wurde das Werk kein Lehrbuch, Sachbuch oder Nachschlagewerk, sondern vielmehr ein Lesebuch – genauso, wie es beabsichtigt war.)
Danach begann ein langer Prozess gemeinsamer Arbeit. Regelmässig besuchte mich Gerold bei mir daheim und an meinem grossen TV-Bildschirm arbeiteten wird die Texte durch. Die mal mehr, mal weniger häufig verstreuten pinkfarbenen Markierungen in dem Word-Dokument zeigten jeweils meine Änderungen, Unklarheiten, Widerspruche an und sie mussten alle abgearbeitet werden. Dieser Prozess dauerte etwa von Mitte Januar bis Ende Juni 2020 mit jeweils einem Termin pro Woche. Dazwischen lagen die Corona-Beschränkungen und viele viele Stunden, in denen jeder für sich arbeitete: Gerold beschäftigte sich mit neuen Texten oder formulierte bestehende um; ich arbeitete die Texte weiter ab und setzte neue pinkfarbene Markierungen.
Schliesslich wurden die Markierungen deutlich weniger, was bedeutete, dass der Text insgesamt vollendet wurde. Gerold lieferte noch einige Bilder und Diagramme, die unter den heutigen Bedingungen des Digitaldrucks problemlos in Farbe wiedergegeben werden können. Ausserdem stellte der Verlag (tredition.de) eine recht gute Word-Vorlage bereit, die weitgehende Formatierungen für den Buchsatz bereithielt. Das Buchcover gestalteten wir sehr bunt, so wie das Leben nun einmal ist. Schliesslich war Mitte Juli der Zeitpunkt für die Veröffentlichung gekommen. Ich hätte nochmal und nochmal Korrektur lesen können, obwohl wir diesen Aufwand bereits unterschätzt hatten. Nach zwei Terminverschiebungen sollte das Werk aber fertigwerden, denn Gerold plante ein grosses Sommerfest und wollte dort das Buch seinen Gästen präsentieren.
Insgesamt sind wir schliesslich bei 324 Seiten rausgekommen und über alles gesehen sehr zufrieden. Ein Buch zu produzieren hatte ich mir immer schon vorgestellt und die heutigen technischen Möglichkeiten machen ein solches Projekt einfach und leicht zugänglich. Ein Book-on-demand-Werk wird gedruckt, wenn es bestellt wird. Insofern ist auch das Risiko überschaubar und ein Autor im Selbstverlag muss nicht tausende Exemplare auf Vorrat produzieren. Und schliesslich macht es auch Freude, wenn das Werk dann im Internet auf der Verlagsseite oder bei anderen Buchhändlern zu sehen ist. Ich bin sehr froh und dankbar, dass ich bei diesem Projekt dabeisein konnte.
Und worum geht es nun in dem besagten Buch? Kurz: um ein gutes und glückliches Leben. Dazu sind Gesundheit, geordnete Finanzen und soziale Beziehungen die Voraussetzung, die auf dem Fundament der persönlichen Haltung des Einzelnen ruhen. Mehr Neugierde mag vielleicht das unten verlinkte Inhaltsverzeichnis wecken.
Weiterführendes
Neustart für Küche & Geld – Andere Wege und neue Beziehungen wagen – Das Buch im Webshop des Verlages.
Inhaltsverzeichnis: Ein Überblick der etwas anderen Art. Im Gegensatz zu den meisten anderen Büchern haben wir das Inhaltsverzeichnis ausformuliert. Vom Grossen zum Kleinen – vom Überblick zum Detail.
financialcoach.ch – Die Webseite des Autors.
www.tredition.de – Book-on-Demand-Verlag mit persönlicher Unterstützung, Wordvorlagen und Buchshop.